Meine Frau hat den Frischling erst zwei Tage vor dem Einzug in den Backes mittels bleifreier Munition zum mitkommen bewegen können. Wir haben ihn erst ohne Haupt, Innereien und Schwarte gewogen, er hatte so noch 10kg.
So habe ich ihn dann in meine Wanne gelegt und mit Fuchs - Pizzagewürz (keine Ahnung, woher das kommt), frischgemahlenem schwarzem Pfeffer und feinem Meersalz überall (auch zwischen den Oberschenkeln
Danach ruhte er für einen Tag an kühler, dunkeler und somit insektenfreier Stelle.
Am Abend vor dem Abend heizte ich schonmal den Backes ein
der am Morgen noch 150°C Innentemperatur hatte. Damit meine ich die gemittelte Oberflächentemperatur der Backfläche. Ich brauchte dann nur etwas Holz nachlegen und hatte schnell ordentlich Dampf in der Hütte.
Inzwischen ging ich mit den Kindern zwei Eimer schöner, roter Äpfel vom Straßenrand aufsammeln. Diese haben wir dann entkernt und in Ringe geschnitten unter den Frili getan. Ich habe dann noch mit Hilfe meines scharfen Ausbeinmessers und Rückenspeck gespickt. Einfach den Speck in schmale Keile schneiden, anfrieren lassen und in die mit dem Messer gemachten Löcher stecken.
Danach mußte ich nur noch warten, bis der Backes auf 200°C abgesunken war. Diese Zeit nutzte ich um ein Rezept auszuprobieren:
einfaches Hefebrot nach Steinis Idee:
Wenn die Glut auf den Schamottesteinen verteilt ist, sollte mit dem Anrühren des Teiges begonnen werden.
Zutaten:
800g Weizenmehl Typ 405
200g Roggenmehl Typ 1150 (alternativ 997 oder 815)
680 - 700ml lauwarmes Wasser (Temperatur darf keinesfalls > 42°C sein!)
1g Thymian
0,5g Brotgewürz => (zu gleichen Teilen fein gemahlen):
- Kümmel
- Anis
- Fenchel
- Koriander
25g feines Kochsalz
15g frische Hefe
und so wird es gemacht:
- alles zusammen für 8 bis 10Min zu einem Teig kneten
- den Teig zugedeckt 30Min warm stellen
- darauf zwei gleichgroße Brote formen
- auf bemehlter Arbeitsfläche mit Geschirrtuch und Folie abgedeckt eine Stunde ruhen lassen (zum Test Finger hineindrücken -> Teig muß zurückkommen)
- Backofen auf 230 bis 250°C abkühlen lassen
- beide Brote einschießen und ca. 50Min im Lehmbackofen backen lassen
- Klingen sie beim Klopfen mit dem Knöchel auf die Unterseite hohl, sind sie gut durchgebacken
- zum Abkühlen auf ein Gitterrost legen
das gab es dann neben einem "Spaghettikürbis" zur Spänesau dazu. Den Kürbis habe ich nur halbiert, die Kerne mit einem Löffel herausgekrazt, mit Öl, Pfeffer, Salz gewürzt und mit Alufolie abgedeckt, neben dem Frischling im Backes gemacht.
Tja und nun war der Backes auf etwa 200°C herunter und die Zeit reif, die Minisau mit Alufolie abgedeckt und 2l Wasser angegossen
hineinzuschieben.
Mehr als Abwarten und hoffen gab es nun nicht mehr zu tun
Fünf Stunden später:
Es hat uns allen sehr gut geschmeckt, das Fleisch war zart und auch geschmacklich ganz weit vorn. Ich fand den Nacken am besten
Heute habe ich die Knochen ausgekocht und das Restfleisch abgepult. Mit Zwiebeln, Lorbeer und Buchstabennudeln (erst zum Schluß hinzugegeben) gekocht, ergab das eine schmackhafte Wildschweinsuppe.

