Planung Ovi's Backofen

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Börni

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von Börni »

Hi ovi,
ovi hat geschrieben:Warum ein Testofen. Ich möchte ja vom üblichen Baumuster etwas abweichen:
  • wenig Speichermasse, damit man wenig Holz braucht
  • gute Isolierung zwingend erforderlich
  • isolierte Schiebetür, dadurch bedingt komplizierte Form
Also einiges, was schiefgehen kann. Den Testofen baue ich, damit ich nicht so viel Kohle versenke, wenn es nicht klappt.

Und geht nicht der Trend sowieso zum Zweitofen? ;)

ovi

PS: Wenn er nicht umkippt, ist er bestimmt gut für eine schnelle Pizza zwischendurch.
Ja ok verstanden - aber für die Kosten des "Prototypen" kannst Du später bestimmt viel Holz besorgen ;)
Ob sich das dann noch alles rechnet... Die Idee und den Ansatz finde ich aber durchaus gut ....
Diavolo

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von Diavolo »

ovi hat geschrieben:Warum ein Testofen. Ich möchte ja vom üblichen Baumuster etwas abweichen:
  • wenig Speichermasse, damit man wenig Holz braucht
  • gute Isolierung zwingend erforderlich
  • isolierte Schiebetür, dadurch bedingt komplizierte Form
Also einiges, was schiefgehen kann. Den Testofen baue ich, damit ich nicht so viel Kohle versenke, wenn es nicht klappt.

Und geht nicht der Trend sowieso zum Zweitofen? ;)

ovi

PS: Wenn er nicht umkippt, ist er bestimmt gut für eine schnelle Pizza zwischendurch.
Ovi,
ich will Dir nix ausreden, jeder kann natürlich machen, was er will!
Und vielleicht bist Du ja auch jemand, der gerne bastelt, und dem es nix ausmacht, zwei Öfen zu bauen?

Hier nur mal ein paar Überlegungen meinerseits:

a)
Das "übliche" Baumuster hat sich über Jahrtausende bewährt. Manchmal ist Althergebrachtes gar nicht schlecht.

b)
Wenn es bei dem kleinen Ofen klappen sollte, heißt das noch lange nicht, dass Du den einfach im Maßstab vergrößerst und
es dann genauso klappt. Die Zusammenhänge beim Ofenbau sind komplexer.
Beispiel: Mein Ofen hat einen Innendurchmesser von 1m und eine Höhe im Innenraum von ca. 50 cm. Er fasst bequem 10 Brote.
Wenn ich nun einen Ofen bauen wollte, der 100 Brote fasst: Mach ich dann den Ofen von der Backfläche einfach mal 10, und
die Innenraumhöhe 5 Meter?

c)
"Wenig Speichermasse, damit man wenig Holz verbraucht"
Wenig Speichermasse bedeutet aber auch, dass die Hitze schneller abfällt. Kann beim Brotbacken problematisch werden.
Übrigens: Jeder Steinbackofen hier ist gut isoliert, das alleine reicht nicht aus.
Sogar wenn Du es schaffen würdest, dass Du nach außen nahezu NULL Verlust hast - Du musst immer noch das Backgut erwärmen,
die kalte Luft, die durch die beim Einschießen geöffnete Tür einströmt, das Wasser zum Verdampfen, ...

d)
Kleine Rechnung:
Annahme: 1 Ster (Raummeter) Buchenholz, gespalten, 1 m Länge, kostet 100 Euro
Mein Ofen verbraucht pro Backvorgang zwei Körbe mit Holz (Länge 30cm), das sind 0,04 m³
Kosten also: 4 Euro.
Wenn Du es schaffst, den Verbrauch auf die Hälfte zu reduzieren (was m.E. nicht einfach ist),
dann sparst Du Dir pro Backvorgang 2 Euro.
Oder, anders formuliert: Wenn Du alle zwei Wochen im Jahr (ohne Winterpause o.ä.) bäckst, sparst Du Dir 100 Euro pro Jahr.
Es gibt hier, glaube ich, aber nur ganz wenige, die wirklich alle zwei Wochen backen... :pfeifend:

Nur mal so zum Nachdenken.
Und nix für ungut, ist nur
:mmeinung:

:bier:
chris

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von chris »

Das Teufelchen hat wieder mal Messerscharf kombiniert :respekt:
stuttederwitz

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von stuttederwitz »

Hallo zusammen.

Ovi spart denke ich noch weniger: 2 € pro Backen alle 2 Wochen macht wohl rund 50 Euro, oder? Ich persönlich halte den Spargedanken für unangebracht bei unserem Hobby.Durch cleveres Ausnutzen des Ofens ist wohl außerdem am meisten rauszuholen. Wir versuchen immer, Verschiedenes hintereinander zu backen: Pizza, Brot , Braten oder Hähnchen, Gemüsebrühe, Kuchen, etc.
Auf die Idee, den Holzpreis/Backen auszurechnen und zu optimieren, kam ich bislang nicht. Ich überlege gerade: Wenn ich die Kosten für einen Ofen mit lauter neuen Materialien (Ziegel,Schamotte, Pflaster, etc.) ausrechnen würde, und das mit den tatsächlichen Kosten vergleiche, kann ich viele Jahre kräftig einheizen. Holz kleinmachen hält außerdem fit und macht Spaß.

Allzeit schöne Krume wünscht:

Christian
Diavolo

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von Diavolo »

stuttederwitz hat geschrieben:Ovi spart denke ich noch weniger: 2 € pro Backen alle 2 Wochen macht wohl rund 50 Euro, oder?
:danke:
Da hast Du natürlich Recht! :patsch:

(Das liegt daran, dass ich immer, wenn wir Mathe in der Schule hatten, Kartoffeln auf dem Feld klauben musste... :pfeifend: )
stuttederwitz

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von stuttederwitz »

Hallo Diavolo,

da kam dann doch der Klugschiesser in mir durch :tach:

Ich musste auch noch viele Kartoffeln lesen, aber freigestellt wurden wir zu meiner Zeit (Gott sei dank :-) nicht)

Gruss,

Christian
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ovi
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Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von ovi »

Schön, dass Leben in die Diskussion kommt. :dafuer:

Ausgangspunkt für meine Idee, den Ofen etwas anders zu gestalten war eine überschlägige Energiebetrachtung. Es gab hier irgendwo eine Diskussion, wie groß man den Ofen machen sollte, und wieviel Holz man dann so zum Aufheizen braucht.

In einem 90 cm Ofen üblicher Bauart (10 cm Dicke der Kuppel, 1 Lage Steine als Boden, insgesamt gut 300 kg) stecken bei einer Temperatur von 300°C ca. 94000 kJ Energie.

Wenn man 33% Wirkungsgrad ansetzt, braucht man 20 kg Holz (285000 kJ), um den Ofen auf die Temperatur von 300 °C zu bringen.

Um 10 kg Brot zu backen, braucht man ca. 4100 kJ (Erwärmung Wasser und Mehl auf 95°C, Verdunstung des Backverlusts 10%), wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Das wären nur etwa 1.5 % der eingesetzten Energie und hat mich ans Nachdenken gebracht...

Wenn man es schafft, wie Christian viele Sachen "in einer Hitze" abzubacken, wird der Wirkungsgrad natürlich deutlich besser.

Am Wochenende geht es hoffentlich weiter!

ovi
Diavolo

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von Diavolo »

ovi hat geschrieben:Das wären nur etwa 1.5 % der eingesetzten Energie und hat mich ans Nachdenken gebracht...
Das bringt mich auch ins Nachdenken...
Ist meiner Ansicht nach eine sog. Milchmädchenrechnung.
(Nur :mmeinung: )

Für 10 kg Brot benötigt man 4100 kJ.
20 kg Holz entsprechen 285000 kJ (Somit 1 kg Holz = 14250 kJ)

Dann benötigt man also für 10 kg Brot nur 0,29 kg Holz?



Wenn Du das schaffst, ist Dir der nächste Nobelpreis sicher. :pfeifend:

( :ksmodus: -Modus aus.)
holzscheit.jpg
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=
20130101_Brotausbeute.JPG
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:frage: :frage: :frage:


:bier:
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ovi
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Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von ovi »

Diavolo hat geschrieben:
Für 10 kg Brot benötigt man 4100 kJ.
20 kg Holz entsprechen 285000 kJ (Somit 1 kg Holz = 14250 kJ)

Dann benötigt man also für 10 kg Brot nur 0,29 kg Holz?
Nein, so war das nicht gemeint.

Eher so:
Für 10 kg Brot braucht man 20 kg Holz.
Von den 20 kg verbrennen 19,71 kg mehr oder weniger sinnlos. :pfeifend:

Auf die 4100 kJ bin ich so gekommen:
Clipboard01.jpg
Clipboard01.jpg (29.1 KiB) 7238 mal betrachtet
:drink1:
ovi
Diavolo

Re: Planung Ovi's Backofen

Beitrag von Diavolo »

ovi hat geschrieben:Auf die 4100 kJ bin ich so gekommen:
Hört sich auf den ersten Blick plausibel an.
ovi hat geschrieben:Von den 20 kg verbrennen 19,71 kg mehr oder weniger sinnlos. :pfeifend:
Sinnlos wohl eher nicht - Du brennst damit den Ruß von der Kuppel (Pyrolyse), und heizt damit den Backofen auf.
Das Brot wird ja nicht direkt auf dem Feuer, sondern durch die Strahlungswärme des Ofens gebacken.

Theoretische Formeln sind schön und gut -
in DEM Fall (des Ofenbaus) halte ich mich lieber an Erfahrungen, die sich seit Jahrtausenden bewährt haben.
:mmeinung:


Aber lass Dich in Deinem Forscherdrang nicht aufhalten von mir - es ist auf jeden Fall interessant !
:beob: :lupe:

:bier:
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