Rolf, so etwas ist ärgerlich. Gerade, wenn man am Ausbau/Umbau ist, sollte doch etwas mehr Verständnis in der Nachbarschaft sein.
Aber Spießertum scheint wirklich eher im anderen Teil D weit verbreitet. Ich merke das, wenn ich mal bei meinem Bruder in der Wolfenbütteler Ecke war. Junge, Junge, haben die dort Sorgen. Ich bin da mal zu einem alten, stillgelegten Steinbruch gefahren, wo früher so etwas wie Sandstein abgebaut wurde. Wollte mal schauen, ob da noch paar Stücke rumliegen für eine kleine Kräutermauer. Der Steinbruch war schon voll überwachsen. Mein Bruder hatte mich schon vorgewarnt ... Und wirklich: Kaum angekommen, stand schon so ein Ureinwohner hinter mir und begann ein hochnotpeinliches "Verhör" ...

. Wer ich sei und was ich da vorhabe, und überhaupt, was ich für ein Kennzeichen am Auto habe, und was ich im Schilde führe, hat er mich gefragt.

Ich habe ihn höflich gefragt, ob er der Eigentümer sei. Dann hätte ich natürlich mit ihm verhandelt. Der keifte los, ich solle nicht patzig werden. Lustig, lustig ....
Gibt aber auch hilfsbereite Leutchen in der Ecke. Einer hat mir später mal Steine vom Abriss eines alten Häuschens kostenlos zur Verfügung gestellt. Das waren solche, wie sie ganz früher aus dem Steinbruch gewonnen wurden. War aber ein "Zugereister", auch kein Ureinwohner ...

. Der lebte dort schon ganz, ganz viele Jahre, blieb aber stets der "Zugereiste".
Ich denke aber, in zehn, fünfzehn Jahren wird es bei uns im Osten auch Ritze sein mit gegenseitigem Verständnis. Was da heranwächst, hat fast alle moralischen/sittlichen Werte, für die wir Älteren einstehen, abgelegt. Ring frei für die Ellenbogengesellschaft.
Wolfgang