Angeschobenes Brot
Als angeschobenes Brot bezeichnet man Brot oder Brötchenteig, dessen Enden sich beim Backvorgang im Backofen mit anderen Brotenden berühren. An den Stellen wo sich das Brot berührt, bildet sich keine Kruste. Es wird auch als Doppelbrot bezeichnet. Ebenso wird als angeschobenes Brot bezeichnet, wenn das Brot in einer Kastenform gebacken wurde und so an den Seiten keine Kruste bekommt.
Gestern Abend, bei der Nacht des Backens, hatte ich die Gelegenheit die Bäckerei Humpert zu besuchen und den Bäckern bei der Arbeit zuzusehen.
In der Brotecke waren ein Meister und 5 Gesellen bei der Arbeit. Der Meister bereitete den Teig und die Gesellen arbeiteten ihn auf.
Die Herstellung der Brote dauerte vom Mehlsilo bis zu den Teiglingen in den Brotformen keine 15 Minuten.
Körnerbrot wurde 4 Minuten langsam und 5 Minuten schnell geknetet. Der Teig wurde in die Abwiegemaschine umgefüllt und ohne Teigruhe oder Zwischengare sofort aufgearbeitet und in Formen gelegt.
Die Formen standen dann offen auf Stickenwagen in der Bäckerei und warteten auf den richtigen Zeitpunkt zum Backen.
Sehr viele Brote waren angeschoben in Kästen von ca.50 - 60 cm Länge.
Kosakenbrote waren in diesen Formen zu viert hintereinander eingelegt.
Aber auch das Delikatessbrot und andere kleine Brote wurden so hergestellt.
Bisher hatte ich, wenn ich zwei Brote in einer Form gebacken hatte, immer einen Trennschied dazwischen gesetzt. Da werde ich jetzt mal lassen und so wie gestern gesehen, die Brote an den Berührungspunkten mit Öl einstreichen.
Unbedingt muß ich mir noch einen Backrahmen aus Holz für 4 oder 6 Kosakenbrote basteln. Diese kleinen angeschobenen Brote haben es mir irgendwie angetan....