SBO auf Holzgestell

Hier können Steinbackofenfreunde ihre eigenen "Ofenprojekte" vorstellen
Johannes D.

Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von Johannes D. »

Servus,

nach längerem Überlegen und noch nicht abgeschlossenen Gartenplanungen haben wir beschlossen den
SBO Mittelfristig erst mal auf ein Holzgestell zu packen.

Ganz klar hat das Nachteile, die Zeit die ich jetzt da rein stecke ist verschenkt, Material wird verbraten, die
Lösung ist (optisch) nicht ganz optimal.

Warum wir uns dafür entschieden haben:

wir sind uns bei der Standortwahl nicht sicher (Rauchbelästigung zum Haus hin, Entfernung zu Küche,
Ausrichtung der Ofentüre zur Wetterrichtung).
Ist das Fundament erst mal fertig, verschiebt man das nicht so ohne weiteres. An meiner Lieblingsstelle
ist ein alter Kornapfelbaum im Weg, dessen Tage sind aber definitiv gezählt, vorzeitig fällen will ich ihn aber auch nicht.

Ich verwende hauptsächlich „Restholz“ das vom Umbau übrig ist
oder das für dauerhafte Konstruktionen im Haus nicht mehr geeignet ist. Die Kosten halten sich also im Rahmen.


Im Prinzip handelt es sich um eine einfache Konstruktion mit vier Stützpfeilern die jeweils einen einstellbaren
Fuß haben um das ganze gerade ausrichten zu können.
Der Boden aus OSB ist nur für die Dämmung aus Ytong notwendig, der Brennraum hat ja schon einen
selbsttragenden Betonboden.
(Ytong verwende ich, weil die Steine übrig sind, dh ein Handwerker hat sie vergessen und nie abgeholt,
ich müsste sie sonst teuer entsorgen, es handelt sich „nur“ um eine zusätzliche Dämmung, da der fertige
Brennraum ja nicht mehr änderbar ist).

Von aussen wir die „Einhausung“ mit OSB Platten verkleidet, das dient zum einen der Aussteifung der
ganzen Konstruktion und zum anderen um eben einen abgeschlossenen Raum zu erhalten so das
die Dämmung drinn bleibt.

Das Pultdach wird wohl auch aus OSB werden auf das Dachpappe getackert wird (sehr suboptimal, ich weis).

Dämmen will ich mit einer Schüttung die eigentlich für Geschossdecken gedacht ist, Knauf Perlite Isoself,
lt Datenblatt hält das bis zu 800°C aus und fängt erst bei über 1000°C an zu schmelzen, da dürfte ich also
komplett im grünen bereich sein. Ich rechne hier auch nicht Problemen durch Mäuse oder sonstige Nager.
Nach vorn werde ich mit Blech arbeiten als Verschalung, mal sehen wie gut das klappt.
gestellLeer.jpg
gestellLeer.jpg (147.65 KiB) 4925 mal betrachtet
gestellMitOfen.jpg
gestellMitOfen.jpg (140.57 KiB) 4925 mal betrachtet
An den Seiten und hinten habe ich schon eine Lage OSB aufgebracht, also etwa 60 cm hoch, das steift die
ganze Geschichte wirklich noch mal deutlich aus.

Der Ofen soll dann so stehen, dass die niedrige Dachseite zur Wetterseite hin ist und das Türchen zum
Wohnhaus hin.

viele Grüße

Johannes D.
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Novum64
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Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von Novum64 »

Johannes, deine Konstruktion gefällt mir gut.
Das könnte durchaus auch eine dauerhafte Lösung sein.

Ich möchte nur eines zu bedenken geben: Dein Ofen steht auf 4 doch recht kleinen Plättchen.
Mein Bedenken: Die Betonsteinchen könnten einsinken.
Meinen Ofen habe ich auf Schwerlastrollen gestellt und der Untergrund (300er Betonplatten) gibt doch zusehends nach.
Herzliche Grüße aus dem Schwabenland

Martin

Unterschätze nie jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie. (Wilhelm Busch)
Johannes D.

Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von Johannes D. »

Hi Martin,

ein berechtigter Einwand. Eine einfache Lösung wäre ähnlich wie bei einem Gerüst Lastverteilungsbretter
unterzulegen.
Andererseits, der Ofen wiegt lt. Verkäufer etwa 700 kg, lass es dann am Ende insgesamt 1000 kg haben,
pro Fuß lasten dann etwa 250 kg. Ich hatte schon Autos mit deutlich mehr Leergewicht lange an einem
Fleck stehen und konnte kein Einsinken beobachten (also genau auf meinem Pflaster).
Aber wie oben geschrieben, was passendes zur Lastverteilung unter zu legen ist ja kein Zauber und ist sicher
auch optisch kein Problem, ich denke das werd ich machen, danke für den Hinweis.

Rollen brauche ich keine, ich hab einen Hochhubwagen der etwa 1 to Hubkraft hat, wenn man zu zweit ist
kann mann den Ofen dann auf dem Gestell noch einigermaßen passabel bewegen.

viele Grüße

Johannes D.
Johannes D.

Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von Johannes D. »

Servus,

so, in kleinen Schritten geht es weiter, die seitenteile sind zum Teil Montiert, sowie das Dach,
vorerst hab ich nur eine Unterdachbahn provisorisch befestigt, das es eben regenfest ist.

Da muss noch ein Loch fürs Rauchrohr rein sowie eine entsprechende Durchführung für selbiges.
IMG_3970.jpg
IMG_3970.jpg (190.37 KiB) 4888 mal betrachtet
Am Wochenende würde ich gerne backen und wäre bis dahin gerne so weit, das ich mit Dämmung
anschüren kann.

Auf dem Bild kommt es jetzt optisch nicht so gut rüber, aber ich kann direkt vor dem Ofen stehen
ohne mir den Kopf anzuschlagen, meine Frau sowieso.

lg

Johannes D.
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DAP
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Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von DAP »

Hallo,

das wird bestimmt ein schöner Ofen, ist ja schon ziemlich wiet.

Ich bin kein Fachmann, hätte aber gedacht, die OSB Grundplatte würde nicht für 1 t ausreichend sein,
somal ich nur rechts und links die beiden Auflager erkennen kann.
Gruß

DAP

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Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein
Johannes D.

Re: SBO auf Holzgestell

Beitrag von Johannes D. »

Servus,

es ist eine 22m OSB Platte die ist schon recht stabil, für die 700 kg des Ofens ist es aber vermutlich
etwas mau. Die Last wird im wesentlichen über die beiden Kanthölzer abgetragen, unter dem Brennraum
ist ja bereits eine armierte Betonplatte. Die OSB Platte dient in erster Linie dazu die Dämmung zu ermöglichen.
Unter dem Brennraum liegen Ytong Steine, und von Oben ist eine Schüttdämmung eingebracht.
Die armierte Betonplatte unter dem Brennraum ist so stabil, das man die Ofen an 4 einbetonnierten Ösen
anheben kann. Also sehe ich bei meiner Konstruktion kein Problem (der Verkäufer hat auch in seiner Bildergalerie
ähnliche Konstruktionen).

In der Zwischenzeit war ich wieder ein bisschen fleisig
ofen1.jpg
ofen1.jpg (252.36 KiB) 4825 mal betrachtet
ofen2.jpg
ofen2.jpg (209.12 KiB) 4825 mal betrachtet
Die Aussenwände sind gewachsen, etwa bis zur Oberkante der senkrechten OSB Platten habe ich die Dämmung
eingefüllt, hinten hab ich an die Aussenwand noch etwas Dämmwolle gestellt (weil Rest vorhanden) und vorne
zum Ausschnitt zum Türchen ebenfalls mit Dämmwolle "abgedichtet".
Mit Hilfe meines großen Sohns haben wir den Ofen an den mittelfristigen Einsatzort gebracht und die Sandsteintröge
mit Kräutern und Erdbeeren plaziert (ok ich gebe zu, ein Hubwagen sowie ein Schlepper mit Palettengabel waren
auch beteiligt).

Das Dach ist mit Unterdachbahn "abgedichtet" die ist auch für einige Montage witterungsbeständig, die Dachfläche
ist ja nicht so riesig groß evlt. kommen noch Falzziegel drauf (sind ebenfalls verfügbar), muss nur mal prüfen ob
ausreichend Ortgangziegeln da sind, und ob die Breite vom dach passt, da hab ich nämlich nicht drauf geachten.

Die OSB platten sollen entweder gestrichen oder verputzt werden, aber das hat noch Zeit, erst mal sehen ob er
an der Stelle bleiben kann (Rangierversuche unternehmen).

Um zu sehen ob das Rauchrohr am Ofen dicht ist, und um zu sehen wie warm es jetzt aussen dran am Rauchrohr
wird und um zu sehen ob sich die Isolierung bemerkbar macht hab ich gestern Brot gebacken:
brot.jpg
brot.jpg (166.65 KiB) 4825 mal betrachtet
Beim Aufheizen hab ich schon bemerkt, dass es deutlich schneller wärmer im Ofen wird, eine gute Stunde vorheizen ist
aber doch etwas zu knapp, die Temperatur ist doch recht schnell gefallen (nach gut 60 min, nur noch 120°C am Boden,
beim Einschießen etwa 220°C) und ich hatte mich etwas verschätzt und hätte mit dem Brot formen und in die Gärkörbchen
geben etwas früher anfangen müssen, dann wäre es noch etwas heisser am Anfang gewesen. Der Teig war etwas zu feucht,
deswegen das viele Mehl (dafür ist der Teig auch auch schön locker und saftig geworden).

viele Grüße

Johannes D.
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