SBO in Mistelbach - Österreich

Hier können Steinbackofenfreunde ihre eigenen "Ofenprojekte" vorstellen
Antworten
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Hallo Bojar. Wäre eine gute Idee gewesen! Wär wahrscheinlich
technisch überfordert gewesen, war dann froh, dass die Tür gehalten hat. :pfeifend:
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Ein Lanzenthermometer habe ich dann auch in einer Metallhülse einbetoniert,
sodass ein 1cm in den Backraum ragt.
Dieses sollte entfernbar sein, da zuviel Hitze oder Kälte es beschädigen könnte.
Das Thermometer an der Gusseisentür funktioniert bei mir gar nicht, es
repräsentiert die Backraumtemperatur nicht (entweder es ist defekt oder es
misst die Temperatur der Gusseisentür (diesen Eindruck habe ich).
Es gibt Leute, die verzichten auch auf ein Thermometer. Ich muss sagen, dass
man nach einigen Backvorgängen dies vielleicht gar nicht mehr braucht.
Man lernt die Eigenarten seines Ofen relativ rasch kennen. Das Lanzenthermometer
ist recht praktisch, wenn man den Temperaturverlauf bei "slow cooking -Gerichten"
kontrollieren will oder einfach am nächsten Tag schauen will, wie die Temperatur ist.
Dateianhänge
IMG_0491.jpg
IMG_0491.jpg (142.7 KiB) 5230 mal betrachtet
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Nachdem ich den Lehm ausgeräumt habe, merkte man noch
eine deutliche Restfeuchte. Es folgte noch eine langsame spontane
Austrocknung (Urlaub) und dann ein extrem vorsichtiges Aufheizen,
da ich mir Risse ersparen wollte, aber.....
Dateianhänge
IMG_0510.jpg
IMG_0510.jpg (91.68 KiB) 5229 mal betrachtet
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Vor lauter Angst vor Rissen, habe ich nun eine Feuerbetonschicht (ist noch etwas übriggeblieben)
in einem Hasendrahtgitter im vorderen Bereich angebracht.
Da das Hasendrahtgitter jedoch kontrovers diskutiert wird und die Arbeit
so besch. war, habe ich das sein lassen.
Dateianhänge
IMG_0176.jpg
IMG_0176.jpg (102.87 KiB) 5229 mal betrachtet
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Aber die Risse kamen und das bei schon sehr geringen Temperaturen
(Aussenhüllentemperatur gerade mal 40 Grad).
Mann war ich heiss!! Ich habe das nun genau beobachtet.
Sobald man die Temperatur erhöhte entstand der Riss, um dann beim
Abkühlen des Ofens wieder zusammenzugehen.
Je mehr man einheizte, desto weiter ging der Riss auseinander.
Warme Körper dehnen sich aus!
Dateianhänge
IMG_0496.jpg
IMG_0496.jpg (138.25 KiB) 5229 mal betrachtet
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Die Risse dehnten sich dann beim Aufheizen auf 2-3mm aussen aus,
je mehr Temperatur desto mehr gingen sie auf.
Ich war aber noch weit von einer ordentlichen Betontemperatur entfernt (ca.100° !).
Nun habe ich wieder recherchiert. Habe dann in anderen Anleitungen zum
Herstellen von Feuerbetonprodukten gelesen, dass bei grösseren Körpern
aufgrund der Wärmedehnung Dehnfugen einzubauen sind.
Nach Nachfrage beim Betonhersteller hatte dieser geantwortet, dass
man das machen kann, aber nicht muss (sehr hilfreich).
Habe mich dann zu einem Radikalschritt entschlossen, der vielleicht verrückt war.
Ich hatte derart Panik, dass die Kuppel so stark reisst wie bei Charly und
habe deshalb gezielt Sollbruchdehnfugen in den Beton mit der Trennscheibe von aussen geschnitten.
Die Fugen habe ich mit Ofendichtschnur ausgefüllt und mit einem hochhitzebeständigen Kleber
verfugt. Die Schnitttiefe war ca. 5-7 cm. Bei höherem Anfeuern gingen die Risse dann wirklich
genau dieser aussen angelegten Fugen. Jetzt kam es zu kontrollierten Rissen.
Ob das jetzt besser ist, als unkontrollierte Risse wage ich zwar zu bezweifeln, mir fiel halt nichts
besseres ein.
Dateianhänge
IMG_0524.jpg
IMG_0524.jpg (146.6 KiB) 5227 mal betrachtet
IMG_0534.jpg
IMG_0534.jpg (149.2 KiB) 5227 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Rudolf am Sa 3. Jan 2015, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
Rudolf

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Rudolf »

Ich kann gleich vorwegnehmen, die Risse im Inneren sind, wie gesagt,
entlang der Sollbruchstellen weitergerissen. Das ganze wirkt jetzt
wie ein Bausatz. Innen sind die Risse dann besonders an der Basis deutlich
geworden, Grösse sicherlich an der stärksten Stelle 3-4mm vielleicht 5mm.
An der Kuppelspitze sind die Risse deutlich geringer (1-2mm).
Mir ist jetzt nach ca. 20 Mal oder mehr Einheizen aufgefallen, dass diese immer
gleich sind (variabel je Temperatur). Es sind aber auch noch zusätzliche kleinere Risse
ausserhalb der Sollbruchstellen aufgetreten. Zum Ofenrohr hin gar nicht.
Es hat nie irgendwo rausgeraucht und der Ofen funktioniert einwandfrei.
Ich bin aber trotzdem mit dem Material nicht zufrieden. An einem Riss sind sogar
2 kleine Brocken herausgebrochen. Ich hatte den Eindruck, dass die Bröckelchen
leicht zwischen den Fingern zu verreiben sind. Trotzdem hält die Kuppel, ich merke
absolut keine Verschiebungen, ist absolut stabil. Werde im Frühjahr dann die Risse
von innen ausbessern. Bin aber von der Firma maßlos enttäuscht und würde
in Zukunft die Kuppel aus Schamottsteinen machen, teurer wäre das sicher nicht und
mehr Arbeit auch nicht.
Spannend wird, wie lange das Ganze hält. Habe mir in meinem Urlaubsort in den Bergen
einen alten Brotbackofen angesehen, der aus Schamott gebaut wurde, der hält schon über 50
Jahre. Ob meine Kuppel solange hält weiss ich nicht. In meinem Kachelofeneinsatz zerbröckelt der
Schamott auch schon langsam, aber der wird auch viel mehr beansprucht.
Alterprobtes ist oft die bessere Wahl. Habe nun die weitere Ofenkonstruktion so gewählt, dass
ich ins Innere notfalls reinkomme (mit Aufwand).
chris

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von chris »

Servus Rudolf,

:respekt: das mit den Sollbruchstellen im Feuerbeton ist eine gute Idee.
Ich kann mir vorstellen was das für ein Gefühl ist wenn man bei seiner mühsam aufgebrachten Kuppel die Flex ansetzen muß.
Ich glaube ein paar Risse hat fast jeder hier im Forum in seiner Kuppel bzw Tunnel, aber bei dem Feuerbeton scheint das echt ein großes Problem zu sein.
Ich hoffe du hast es durch deine "Radikalkur" in den Griff bekommen.
Viel Spaß mit deinem Prachtstück
:drink1:
Benutzeravatar
Novum64
Feuertycoon
Feuertycoon
Beiträge: 9290
Registriert: Di 14. Jan 2014, 18:29
Wohnort: Ebersbach/Fils

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von Novum64 »

Hallo Rudolf,
ich habe dein Projekt schon seither mit großem Respekt verfolgt.
Aber den Mut, eine neue Kuppel einfach so zu zersägen hätte ich vermutlich nie gehabt. Besonders bei dieser Wischiwaschi-Aussage des Herstellers. :respekt:

Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt.
Herzliche Grüße aus dem Schwabenland

Martin

Unterschätze nie jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie. (Wilhelm Busch)
RS1900

Re: SBO in Mistelbach - Österreich

Beitrag von RS1900 »

Novum64 hat geschrieben:ich habe dein Projekt schon seither mit großem Respekt verfolgt. Aber den Mut, eine neue Kuppel einfach so zu zersägen hätte ich vermutlich nie gehabt. ...
Ja, das Zersägen ist natürlich hart ... find' ich aber eine gute Aktion.

Ich hab' ja auch zum Selbstbau schon viel quer gelesen ... darunter einige Bauanleitungen von Kuppeln mit Feuerbeton ... die Geschichte mit dem Sandhaufen will mir allerdings nicht gefallen ... mich wundert, dass noch nie jemand eine Kuppel gebaut hat durch Gießen (Feuerbeton) von Segmenten. Also eine Negativform von - sagen wir 1/8 des Kreissegments - bauen, Segmente gießen und dann zusammen setzen (so ähnlich wie beim LePanyol).

Liebe Grüße,
Reinhard
Antworten

Zurück zu „Steinbackofen-Projekte“